Johannes der Täufer:
Johannes der Täufer hat Jesus den Weg bereitet (vgl. Mk 1,1-3). Was bedeutet das? Es bedeutet, dass er sich für die Wahrheit eingesetzt hat. Johannes der Täufer war ein Mann der Wahrheit. Er hat immer zu allen Menschen die Wahrheit gesagt, auch wenn es ihm Nachteile brachte, wie zum Beispiel vor Herodes, den er wegen Ehebruch anklagte. Herodes nahm ihn deswegen gefangen (vgl. Mk 6,17-29).
Johannes war ein sehr demütiger Mensch und hat die Wahrheit anerkannt, dass er nur ein Diener Gottes ist und sich nicht für würdig hielt, Jesus die Sandalen aufzuschnüren (vgl. Mk 1,7). Um die Wahrheit über sich selber zu sagen, muss man das eigne Ich verleugnen, denn das eigene Ich will immer gross dastehen und Dinge über sich sagen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Einige dachten, dass Johannes der Christus ist (vgl. Lk 3,15), er aber sagte, dass er nicht der Christus ist: „Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Lk 3,16).
Oft braucht es Mut, die Wahrheit zu sagen. Wie oft wollen wir vor den Menschen gross sein, aber genau hier schleichen sich der Stolz und die Eigenliebe ein. Es braucht viel Mut, um anderen zu sagen, dass sie auf dem falschen Weg sind, auf dem Weg der weltlichen Begierden, der Habsucht, der Eigenliebe oder der Unreinheit. Papst Franziskus hatte den Mut, die Maffia anzuklagen, indem er öffentlich sagte: „Jene, die in ihrem Leben diesem Weg des Bösen folgen, wie die Mafiosi, stehen nicht in Gemeinschaft mit Gott: Sie sind exkommuniziert! (Predigt 21. Juni 2014).
Hast du Mut, Christ zu sein? Hast du Mut, in der Beichte die Wahrheit über dich zu sagen? Hast du Mut, andere auf das Böse hinzuweisen, das sie tun? Hast du den Mut, dich durch deine Gedanken, Worte und Werke gegen den Strom zu stellen? Jesus sagte: „Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen“ (vgl. Mt 10,32-33). Johannes war ein Mann der Busse (vgl. Mt 3,4). So muss auch ein Christ ein Mann der Busse sein, um auf das Böse zu verzichten und sein Leben in der Wahrheit zu leben.

Don Pierino Galeone

Hl. Augustinus: Zacharias schweigt und verliert die Stimme, bis Johannes, der Vorläufer des Herrn, geboren ist und ihm die Stimme wiedergibt. Was ist das Schweigen des Zacharias anderes als eine verborgene Weissagung, die gleichsam geheim und verschlossen war, bevor der Herr verkündigt wurde? Sie wird aufgeschlossen bei der Ankunft des Johannes, sie wird deutlich, wenn der kommt, der durch Weissagung angekündigt ist, dass bei der Geburt des Johannes die Stimme des Zacharias freigegeben wird, bedeutete das gleiche wie das Zerreißen des Vorhangs, als Christus am Kreuz hing. Verkündete Johannes sich selbst, könnte er den Mund des Zacharias nicht öffnen. Die Zunge wird gelöst, weil die Stimme geboren ist. Denn als Johannes den Herrn vorausverkündigte, wurde er gefragt: „Wer bist du?“ Er antwortete: „Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste. “ Johannes ist die Stimme, der Herr aber ist „im Anfang das Wort“. Johannes ist Stimme auf Zeit, Christus im Anfang das ewige Wort.