Die Taktik des Heuchlers:

Der Heuchler ist sich ganz klar bewusst, dass er etwas tut, was gegen das Gesetz Gottes und gegen die eigene Identität ist. Die Absicht des Heuchlers ist, dass er diese Falschheit, die er in sich trägt, nicht gegen aussen zeigen will. Dazu muss er sein eigenes Gewissen überwinden, indem er denkt, dass diese falsche Anhänglichkeit für ihn lebensnotwendig ist. Wenn man das Böse bewusst tut, dann hat es vor Gott ein schweres Gewicht. Der Heuchler betrügt Gott und sich selber. In dieser Situation wird eine Umkehr sehr schwierig, weil man selbst in der Beichte das Böse nicht offenlegt, sondern es in sich versteckt. Der Heuchler verbirgt das Böse in sich und zeigt gegen aussen ein übertriebenes Gutsein: freundlich sein, hilfsbereit sein, engagiert sein, usw. Es braucht die Hilfe Gottes und die Hilfe eines demütigen Priesters, damit ein heuchlerischer Mensch sich von der Falschheit trennt und beginnt, in der Wahrheit zu leben. Es braucht ein demütiges und reumütiges Herz, um sich zu bekehren und sich von aller Bosheit zu trennen. Nur wer demütig ist, kann seine Falschheit offenlegen und die Verdemütigung ertragen, die es braucht, um gut zu beichten. Gott freut sich an einem Menschen, der mit demütigem und reumütigem Herzen zu ich zurückkehrt.

Don Pierino Galeone

Papst Franziskus: Kann Jesus mir vertrauen oder habe ich zwei Gesichter? Ich spiele den Katholiken, einen, der der Kirche nahe ist, und dann lebe ich wie ein Heide? (Predigt, 8. März 2015)