Höre nie auf, an die Barmherzigkeit Gottes zu glauben:

Der Satan versucht, dass der Mensch in seinen Sünden nicht mehr an die Vergebung Gottes glaubt. Satan erhöht aus diesem Grund oft auch die Scham über die begangenen Sünden, damit der Mensch überzeugt ist, dass Gott ihm diese Sünden nie vergeben kann. Somit denkt der Mensch, dass auch die Reue an dieser Situation nichts ändern kann. Das geschah Judas, der sich in seiner Verzweiflung das Leben nahm.
Satan ist eifersüchtig: er weiss sehr gut, dass man durch eine wahre Reue die Verzeihung Gottes und somit auch das göttliche Leben erlangt. Damit der Teufel all das erreicht, versucht er, im Menschen den Glauben zu schwächen. Es ist wichtig, dass wir Gott bitten, dass er in uns den Glauben stärkt, damit wir glauben, dass er ein guter Vater ist und dass wir seine Kinder sind. Der Glaube hilft uns auch, zu wissen, dass wir immer zu ihm zurückkehren dürfen, auch wenn wir in der Sünde falsche Wege gegangen sind. Genau das zeigt uns Jesus im Gleichnis des verlorenen Sohnes. Wenn wir auf dem Weg des Glaubens gehen, dann können wir immer in der Freude sein. Wir werden immer bereit sein, Gott um Vergebung zu bitten. Grosse Heilige wie Maria Magdalena sind uns ein Vorbild von dieser reumütigen Umkehr zum barmherzigen Vater.

Don Pierino Galeone

Bernhard von Clairvaux: Kain irrte sich, als er sagte: „Zu gross ist meine Schuld, als dass man sie fortnehmen könnte“ (Gen 4,13). Ich aber eigne mir vertrauensvoll aus dem Herzen des Herrn an, was mir fehlt; denn es fliesst über von Erbarmen, und offene Spalten sind da, durch die es ausströmen kann [. . . ] Durch die offenen Wunden des Leibes steht das Allerheiligste des Herzens offen, offen liegt das grosse Geheimnis der Liebe, steht offen „die barmherzige Liebe unseres Gottes, und das aufstrahlende Licht aus der Höhe besucht uns“ (Lk 1,78).