Die Liebe ist ein Dienst

Die Liebe ist ein Dienst und der Diener muss bei seinem Herrn sein, um ihm zu gehorchen. Wir Menschen sind in erster Linie Diener. Im Philipperbrief lesen wir, dass Jesus Diener wurde und den Menschen gleich wurde (Phil 2,7). Der Mensch soll auf seinen Herrn, auf Gott, hören und seine Befehle ausführen, entweder zugunsten Gottes oder des Nächsten.
Der grundlegende Punkt ist, dass der Diener selber nichts hat, ausser dem, was ihm von Gott gegeben wird. Der Diener muss die christliche Botschaft wesentlich in die Tat umsetzen: Gott und den Nächsten lieben und dies ist das Gebot Gottes.

Wo die Gabe ist, ist immer auch die Liebe. Der Diener zeigt durch seinen Dienst konkret, dass er Diener seines Herrn ist, d. h. er zeigt sein Wesen. Er befolgt das Gebot seines Herrn, allein zur Ehre und zur Verherrlichung Gottes. Der Diener soll aber auch bereit sein, das, was ihm sein Herr anvertraut, anderen zu bringen.

Der Dienst und die Ausführung des Gebotes ist die Liebe. «Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten. » (Joh 14,23). Deine Persönlichkeit wird vor Gott und auch dem Nächsten grösser, je mehr du ihm und dem Nächsten dienst: du gibst den anderen das, was Gott will – die Liebe.
Bist du dir bewusst, dass du Diener Gottes bist? Welches ist die böse Kraft, die dich dazu führt, deine wahre Identität zu verlassen und nicht mehr Diener Gottes und deines Nächsten zu sein? Es ist dein Ich, das sich durch den Stolz zeigt.

Denke an die Worte von Hiob, der von allem entäussert wurde: «Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn!» (Hiob 1,21) Hiob blieb immer treu im Dienst, auch als ihm die Güter und die Kinder genommen wurden.

Jesus hat die Liebe zu Gott und dem Nächsten in einem Gebot zusammengefasst: «Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. » (Joh 13,34) In diesem Gebot haben wir die Zusammenfassung unserer Religion: Gott zu lieben und den Nächsten zu lieben, als Diener Gottes und als Diener des Nächsten. Paulus sagt sogar, dass wir Schuldner des Nächsten sind, weil wir ihnen die Liebe schulden (vgl. Röm 13,8).

Wenn du verneinst, Diener zu sein, bedeutet dies, dass du dich als Herrscher siehst über das, was du bist und was du hast und dich an die Stelle Gottes setzt. Gott schenkt dir alles, was du brauchst, aber gemäss seiner Weisheit, nicht gemäss der Willkür deines Ichs.

Diener Gottes sein, der Dienst und die Liebe: Dies macht uns gross vor Gott. Je mehr man dient, umso mehr liebt man. Durch den Gehorsam liebe ich Gott; durch das Befolgen des Gebotes Gottes liebe ich den Nächsten.

Gott hat dir Gaben geschenkt und du bist Diener Gottes bist, wenn du diese Gaben hast, aber du bist es auch, wenn du sie nicht hast. Sagst du Gott immer Ja, wenn er dir Gaben gibt, aber auch, wenn er dir die Gaben nicht gibt oder sie vermindert und dich vielleicht dann in einem Moment prüft, indem er dir nur das lässt, was für deine menschliche Natur nötig ist? Wie schön ist es Gott zu dienen, wenn er gibt und auch wenn er nimmt.
«Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, gelobt sei der Name des Herrn», sagte Hiob (Hiob 1,21).

Don Pierino Galeone