Die Erfahrung des Wortes Gottes ist mehr, als nur das Hören:

Jesus erzählt das Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus (vgl. Lk 16,19-31). Als der reiche Mann nach seinem Tod in der Unterwelt qualvolle Schmerzen litt, rief er zu Vater Abraham, dass er Lazarus, der in seinem Schosse ruhte, zu seinen Brüdern senden möge, um sie zu warnen, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qualen kommen. Abraham aber sagte: „Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht“ (Lk 16, 29-31).
Wir können uns fragen, warum das Wort von Mose und den Propheten überzeugender ist, als das Wort eines Verstorbenen, der auf die Welt zurückkehrt und zu jemandem spricht? Es ist so, dass das Wort Gottes dir eine spirituelle Erfahrung schenkt, die viel tiefer ist als die Worte von jemandem, den du mit den Augen siehst und der zu dir spricht. Die Worte von jemandem, der uns erscheint, gehen nicht unbedingt hinein in die Seele. Die Erfahrung vom Wort Gottes, das man hört und praktiziert, schenkt uns viel mehr die Erfahrung von Gott und somit auch den Glauben an ihn.

Don Pierino Galeone

Hl. Augustinus: Nur mit dem Herzen sieht man das Wort. Das Fleisch dagegen sieht man mit den leiblichen Augen. Nun gab es aber eine Möglichkeit, das Wort zu schauen: das Wort ist Fleisch geworden, dass wir es sehen können. So sollte in uns geheilt werden das Herz, mit dem wir das Wort zu sehen vermögen.