Die Demütigungen machen dich Jesus ähnlich
Die Demütigungen von Seiten der geistlichen Söhne und Töchter und Tadel durch die Oberen betrübten Pater Pio zwar, liessen ihn aber nicht die innere Ruhe verlieren. Seine Demut hinderte ihn nicht daran, die übernatürlichen Gaben, die er besass, anzuerkennen und sie zu bewundern. Seine Wertschätzung und sein Dank galten jedoch Gott. Die Demut liess ihn erkennen, dass er selbst ein Nichts war. Darum liebte er die Zurückgezogenheit und wollte am liebsten unbeachtet bleiben. Sie zeigte ihm, dass er wie alle anderen ein armer, der Erbsünde unterworfener Mensch war und somit jede Art von Kummer und Leid zu Recht verdiente.  
Don Pierino Galeone
(Aus dem Buch: "Pater Pio mein Vater" ISBN 978-3-7171-1166-5)

Papst Franziskus (Gaudete et exsultate, Nr. 118): Die Demut kann im Herzen nur durch Demütigungen Wurzeln schlagen. Ohne sie gibt es weder Demut noch Heiligkeit. Wenn du nicht fähig bist, einige Demütigungen zu ertragen und aufzuopfern, so bist du nicht demütig und befindest dich nicht auf dem Weg der Heiligkeit. Die Heiligkeit, die Gott seiner Kirche schenkt, kommt durch die Demütigung seines Sohnes, das ist der Weg. Die Demütigung macht dich Jesus ähnlich, sie ist unumgänglicher Teil der Nachfolge Christi: »Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt« (1 Petr 2,21). Er bringt seinerseits die Demut des Vaters zum Ausdruck, der sich demütigt, um mit seinem Volk unterwegs zu sein, der dessen Treulosigkeiten und Murren erträgt (vgl. Ex 34,6-9; Weish 11,23-12,2; Lk 6,36). Aus diesem Grund »freuten sich« die Apostel nach ihrer Demütigung, »dass sie gewürdigt worden waren, für Jesu Namen Schmach zu erleiden« (Apg 5,41).