Die Nervosität im geistlichen Leben
Im geistlichen Leben kommt es zur Nervosität, wenn dein innerer Friede von der Welt, von deinem eigenen Ich und von Satan angegriffen wird und dein Geist und dein Herz unruhig werden. Dieser Angriff hat zum Ziel, dass du nicht gemäss Gott denkst, sondern gemäss der Welt und Satan.
Oft schaust du auf deine Mitmenschen und bemerkst ihre Verhaltensweisen, die dich betrüben. Du willst aber deine eigene Ehre verteidigen und gehst mit deinem Denken und deinen Überlegungen immer weiter und weiter. Du kommst so weit, dass du auf die Bosheit deines Nächsten, der dich auf irgendeine Weise verletzt hast, triffst. Dies bewirkt in dir Nervosität und Unruhe, sodass du nicht mehr gut betest, nicht bereit bist zu gehorchen und die Nächstenliebe zu üben. Satan benutzt die Nervosität, um dich anzustacheln, damit du zur Welt, zum Internet, zu deinem Ich und deinen Erinnerungen gehst. Die Nervosität öffnet somit die Tür zur Welt. Wie sollst du in diesen Situationen die Demut bewahren? Überlass alles dem Herrn und seiner Gerechtigkeit. Denk nicht an das, was die anderen tun, ob es mit oder ohne Bosheit ist, richte nie über die anderen. Überlass alles dem Herrn, denn er weiss alles.
Sei immer demütig, damit der Friede deines Herzens bewahrt bleibt. Oft wird deine Geduld durch Satan und deine Mitmenschen sehr auf die Probe gestellt. Aber wisse, dass die Geduld die Frucht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe ist und bewirkt, dass man alles erträgt, auch das Gespött der Nächsten. Wenn du in diesen Situationen nicht sofort die Diskussion in deiner Vernunft beendest, gelingt es dir nicht demütig zu bleiben. Vertraue alles dem Herrn an, er ist gerecht, er nimmt sich der Ungerechtigkeiten an, schenkt dir seine Kraft, die Beleidigungen zu ertragen und verteidigt dich immer.
Habe Mut und handle so, denn sonst verlierst du nur Zeit, denn wenn du ungeduldig und nervös bist im Ertragen, schadest du dir und den anderen, betrübst Jesus und kannst das Klima in deiner Umgebung verderben.
Versuche dich nicht mit Entschuldigungen zu rechtfertigen: «aber das habe ich doch nicht falsch gemacht». Eigene Rechtfertigungen zu suchen ist Unheil für jenen, der deine Nervosität angestachelt hat und entblösst seine Bosheit oder auch nur seine Unwissenheit. Wenn dir jemand Leiden zugefügt hat, schenke sie sofort Jesus. Bleibe mit Jesus, indem du ihn in der Eucharistie anbetest, den Rosenkranz betest und so im Gebet die Nervosität überwindest und keine Rechtfertigungen suchst.
Don Pierino Galeone