Die Wiederkehr der Versuchung des Fleisches:
Du meinst, es geht dir gut und du hast die Schwachheiten der Augen, der Zuneigungen und der Sinne überwunden. Du hast von neuem die Ruhe in der Betrachtung wiedererlangt, diese Ruhe deines Geistes, den inneren Frieden und du bist in einem gewissen Sinn liebenswürdig und bereit, deine Mitmenschen anzunehmen.

Aber dann genügt ein kleiner Blick, eine kleine Erinnerung, ein kleiner provozierender Gedanke in deiner Fantasie, womit dir der Teufel einflüstert: „Sieh, ich tue dir nichts Böses, du kannst beten, gut sein mit den andern, aber ab und zu koste, schaue, siehe die Dinge der Welt. Niemand wird es bemerken!“ Wegen der inneren Ruhe, die du noch verspürst, glaubst du, dass nichts Schlechtes dabei ist. Und so beginnt er langsam auf Samtpfoten in dein Herz einzutreten, er zerstört und berührt vermeintlich nichts. Das ist eine illusorische Kombination der Freude, Gott zu geniessen und jenes Fingers im Kuchen der Bosheit, mit dem du ein wenig die schmackhaften Dinge der Welt kosten willst.

Was geschieht? Der Appetit kommt durch das Essen. Zuerst nur ein wenig, dann die Fingerspitze, den Finger, die Hand, den Arm und dann will der Teufel alles verschlingen. Du verstehst nichts mehr, du drehst dich in Gedanken, Erinnerungen und vergangenen Demütigungen. Eine starke Anziehungskraft ist da, alte und neue Einflüsterungen, du hast keinen festen Boden mehr unter den Füssen und beginnst zu zweifeln: Wille Gottes oder nicht Wille Gottes. „Gut, ich habe den Frieden im Herzen, diese Dinge sind nicht Sünde, ich muss sie in der Beichte nicht sagen. “ Und so lädt sich langsam die Batterie der Bosheit des Fleisches auf, bis sie beginnt, Funken zu sprühen und sündhafte Affektivität anzuzünden, sodass die Seele zu schleudern beginnt und nichts mehr versteht. Der Teufel jedoch macht weiter.

Pass gut auf, unsere menschliche Natur ist empfänglich für die Begierden der Welt und somit auch für den Vater der Bosheit, den Satan. Er tritt durch jenes Fensterchen ein, verwirrt die Seele und sie beginnt, nicht mehr zu lächeln, nicht mehr freundlich zu sein, sondern wird mürrisch und abweisend, sie erträgt nichts mehr, ist überempfindlich, neidisch, eifersüchtig, murrend, unzufrieden, unbefriedigt. Es ist schwierig, eine Seele aus diesem Labyrinth herauszufischen, in das sie durch die Versuchungen im Geist oder im Fleisch hineingeschlüpft ist.

Kehre zurück zu Jesus und zur Muttergottes, ergreife ihre Hand, denn nur so wirst du es schaffen.

Don Pierino Galeone


Aus der Heiligen Schrift: Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid, maßloses Trinken und Essen und àhnliches mehr. Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben. Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit. Die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir im Geist leben, lasst uns auch im Geist wandeln! (vgl. Gal 5,19-25)