Das Gebet verbindet uns mit der Hilfe Gottes:

Um zu beten, braucht es die Überzeugung, dass wir Gottes Hilfe nötig haben. Ich muss mir bewusst sein, dass ich das, um was ich ihn bitte, nicht selber habe, er aber hat es, und da er mir das Gute will, möchte er es mir auch geben. Gott setzt aber eine Bedingung voraus: „Bittet, dann wird euch gegeben, klopft an, dann wird euch geöffnet“ (Mt 7, 7-8). Gott will, dass wir uns im Gebet an ihn wenden.
Da wir Menschen durch die Erbsünde belastet sind und oft Mühe haben, das Wahre zu erkennen und das Gute zu wählen, brauchen wir unbedingt die Hilfe Gottes, um unsere Fähigkeiten gemäss dem Willen Gottes zu gebrauchen.
Gott hat uns die Hilfe angeboten, um unser Leben von neuem gemäss seiner Ordnung auszurichten und heilig zu sein. Da er ein guter Vater ist, möchte er uns alles geben, was wir als seine Kinder nötig haben. Die Demut ist die Tugend, durch die wir Gott zeigen, dass er unser Vater ist und dass wir ihn brauchen. Der stolze Mensch folgt seinen Begierden und geht zu den weltlichen Dingen, in denen er das wahre Glück sucht. Wenn sich das eigene Ich von Gott trennt, dann lebt man als Atheist und glaubt, das Leben selber im Griff zu haben: man braucht Gott nicht.
Im „Vater Unser“ ermahnt uns Jesus, um das „tägliche Brot“ zu beten. Das bedeutet, dass wir den Vater um alles bitten sollen, was wir für das menschliche und das göttliche Leben brauchen. Wir brauchen Gottes Hilfe, um unsere Berufung zu leben und unsere Pflicht zu tun. Das göttliche Leben ist immer in Bedrängnis, darum steht im „Vater Unser“: „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“. Ohne die Hilfe Gottes können wir den Satan und das Böse nicht besiegen. Ohne die Hilfe Gottes wird es dir nicht gelingen, das Hauptgebot der Gottes- und Nächstenliebe zu leben. Jesus sagt: „Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“ (Joh 15, 5). Wer nicht wachsam ist und betet, wird in den Schwierigkeiten des Lebens scheitern.
Alle Güter kommen vom Kreuz. In der Eucharistie sind diese Güter gegenwärtig. So soll die Messfeier zu einem Moment der Anbetung und der Danksagung für alles werden, was Gott uns schenkt. In der Eucharistiefeier dürfen wir von neuem um das „tägliche Brot“ beten und Gott um Verzeihung bitten, wenn wir seine Güter verschwendet und sie nicht für das Gute eingesetzt haben. Alles kannst du in der Eucharistiefeier erlangen für dich und alle jene, die du im Herzen trägst.
Wie Jesus alle Güter durch den Gehorsam erworben hat, so werden auch all jene an diesen Gütern teilhaben, die sich durch den Gehorsam mit Christus vereinen. In der Messfeier verbinden wir uns mit der Rettung.
Das erste, was Pater Pio die Menschen fragte, die zu ihm zur Beichte kamen, war: „Hast du gebetet und wie hast du gebetet? Wenn jemand sagte: „Ich habe gebetet, aber ich war zerstreut“ dann fragte er: „Warst du willentlich oder unwillentlich zerstreut?“ Wenn sie sagten: „unwillentlich“, dann sagte er, dass sie sich nicht beunruhigen sollen. Der Hl. Alfonso sagte: „Wer betet, der wird gerettet, wer nicht betet, kann nicht gerettet werden“. Pater Pio sagte zu dieser Aussage des Hl. Alfonso: „Wer heute nicht VIEL betet, der kann nicht gerettet werden“.

Don Pierino Galeone

Hl. Pater Pio: Das Gebet ist die beste Waffe, die wir besitzen; es ist der Schlüssel zum Herzen Gottes. Du musst zu Jesus auch mit dem Herzen sprechen, nicht nur mit Lippen; ja, bei gewissen Anlässen sollst du sogar allein dein Herz zu Ihm sprechen lassen.