Die Tugend der Klugheit in Pater Pio - tiefes inneres Leben und weise Unterscheidung
Seine Spiritualität erreichte den Höhepunkt ihrer Reife dadurch, dass er Gerechtigkeit und Güte, Milde und Festigkeit, Strenge und Zärtlichkeit in der Seelenführung miteinander zu verbinden wusste. Ebenso vermochte er eine von Liebe überfließende Fürsorge und vollkommene Keuschheit, tiefes inneres Leben und weises Unterscheidungsvermögen in eigenen und fremden Angelegenheiten des täglichen Lebens, in sich zu vereinen. Er sprach mit und ohne Worte. Seine demütige Ausdrucksweise war das Zeugnis.
Im Beichtstuhl war er Richter, Lehrer, Arzt und vor allem Vater. Am Altar war er Priester und Opfergabe, Gekreuzigter und Auferstandener, Stellvertreter Christi und aller Brüder in der Verbannung. Er war sehr einfühlsam und feinfühlig dem Nächsten gegenüber: Er achtete den Ruf und die Würde eines jeden von uns. Ja, er half uns sogar, diese wieder zu erlangen, falls wir sie verloren hatten.
Don Pierino Galeone
(Aus dem Buch: "Pater Pio mein Vater" ISBN 978-3-7171-1166-5)
Papst Franziskus: "Wie wissen wir, ob etwas vom Heiligen Geist kommt oder ob es im Geist der Welt oder im Geist des Teufels seinen Ursprung hat? Die einzige Methode ist die Unterscheidung, die nicht nur ein gutes Denkvermögen und einen gesunden Menschenverstand voraussetzt. Sie ist auch eine Gabe, um die man beten muss. Wenn wir sie vertrauensvoll vom Heiligen Geist erbitten und uns zugleich darum bemühen, sie durch Gebet, Betrachtung, Lektüre und guten Rat zu entfalten, können wir sicherlich in dieser geistlichen Fähigkeit wachsen. " (Gaudete et Exsultate, 166)