Die Zerstreuung im Gebet:

In den Gedanken bekennen wir Gott oder lehnen ihn ab. Die Gedanken entspringen aus dem Verstand. Alles, was wir mit dem Verstand erkennen, entspringt aus den Sinnen, zum Beispiel ein Blick, eine Erinnerung, eine Person oder ein Ereignis.
Ist es möglich, die Gedanken im Gebet zu kontrollieren? Sicher ist es möglich! Wenn man den Willen Gottes liebt und weiss, dass das Gebet sein Wille ist, dann denkt man während dem Gebet auch an das, was Gott sagt. Wenn man nicht an das denkt, was Gott sagt, dann zerstreut man sich von der Liebe zu ihm, und somit wird das Gebet leer. Die Liebe ist die Seele des Gebetes. Wenn man sich im Gebet zerstreut, dann verlässt man den Willen Gottes und denkt nicht an das, was man denken sollte. Man geht zum eignen Ich, zur Welt und somit zu Satan. Man öffnet dem Hauptfehler die Türe und geht durch die Vernunft entweder zur Rebellion oder zum Genuss der weltlichen Begierden. In der Zerstreuung ist der ganze Mensch involviert: die Nervosität, die Vernunft, der Genuss, welcher die Sinne und die Affekte miteinbezieht, usw. Wer den Weg der Zerstreuung geht, der zeigt, dass er mehr auf sein Ich hört als auf den Willen Gottes. Wer das Gebet nicht mit Liebe verrichtet, der geht leer aus dem Gebet hervor, weil seine Liebe etwas anderes sucht als Gott. Die Zerstreuung zeigt unsere falsche Liebe zum eigenen Ich und zur Welt.

Don Pierino Galeone

Sel. Charles de Foucauld: Beten heisst, liebend an Jesus denken. Das Gebet ist die Aufmerksamkeit der Seele, die sich auf Jesus konzentriert. Je mehr man Jesus liebt, desto besser betet man. (Youcat 473).