Der Friede, ein Geschenk der Ordnung Gottes: Der Friede ist ein Geschenk Gottes. Der Friede ist die Ruhe in der Ordnung, sagt der Heilige Augustinus. Diese Ordnung möchte uns Gott schenken, damit wir den Frieden verkosten. Er möchte uns helfen, den rechten Platz einzunehmen, nicht nur äusserlich, sondern auch in unserem Verstand und Willen. Gott hat in seiner Weisheit und Liebe alles schön geordnet. Allem, was er geschaffen hat, wies er einen Platz und eine Aufgabe zu. Um von neuem in diese Ordnung Gottes hinein zu kommen, müssen wir mit unserem Verstand die Weisheit Gottes anerkennen, um so auch unseren Willen zu dieser Ordnung hin zu bewegen. Gott hat uns seinen Sohn gesandt, damit wir durch sein Wort und sein Beispiel die Wahrheit über unser Leben kennen lernen. In Christus ist der Weg, um alles in die göttliche Ordnung zurückzuführen, denn durch das Wort Gottes wurde alles erschaffen und durch das Wort Gottes wird auch alles neu geschaffen/geordnet (vgl. Joh 1. 3+10). Jesus sagt: „Mein Wort ist Geist und Leben“ (Joh 6. 63). Der Heilige Geist, der im Wort Gottes wirkt, will alles in uns und um uns herum ordnen. Darum ist der Friede auch eine Frucht des Heiligen Geistes (vgl. Gal 5. 22). Der Friede ist dort, wo alles an seinem rechten Platz ist, den Gott bestimmt hat. Alles, was nicht am rechten Platz ist, bringt Unfrieden in diese Welt. Jesus sagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch“ (Joh 14. 27). Was ist der Unterschied zwischen dem Frieden, den Christus gibt und dem Frieden der Welt? • Der Friede der Welt: Durch die Erbsünde sind der Verstand, die Sinne, der Wille, die Gefühle, die Augen, die Sexualität, usw. dazu geneigt, zur Lüge, zur Unordnung, zu den Begierden und zur Sünde zu gehen. Die Unordnung ist wie zur Natur des Menschen geworden. Der Mensch sucht oft nur den weltlichen Frieden, weil er seine Begierden für einen kleinen Moment stillen will: die Begierden der Augen, des Fleisches und des eigenen Ichs. Der Friede der Welt ist kein wirklicher Friede, denn die Welt befriedigt unsere Begierden nur für kurze Momente. Da die Begierden immer mehr wollen, lassen sie den Menschen leer und enttäuscht zurück. Wenn der Mensch sich von den weltlichen Begierden leiten lässt, dann gerät alles in Unordnung: die Beziehung zu Gott, zu den Mitmenschen, zur Schöpfung und zu sich selbst. • Der Friede von Christus ist die Frucht des Kampfes in der Versuchung und in der Verfolgung. Man überwindet im Verzicht und im Kampf die Versuchungen der Welt. Wenn es uns gelingt, auf die Sünde zu verzichten und unser Leben gemäss den Geboten Gottes zu ordnen, dann erfüllt uns ein tiefer, innerer Friede. Der Friede der Welt vergeht, der Friede von Christus aber bleibt: Christus kann uns den festen und beständigen Frieden schenken, weil er selbst die Ordnung und der Friede ist. Christus ordnet unser Leben von neuem. Er versöhnt den Menschen mit Gott und mit den Mitmenschen, er versöhnt das Fleisch mit dem Geist. Wie durch den Ungehorsam der Erbsünde die Unordnung in die Welt kam, so verbindet der Gehorsam die Schöpfung mit dem Wort und mit der Ordnung Gottes. Jesus war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil 2. 8). So hat er uns den Weg zur Ordnung Gottes neu geöffnet. Wer die Gottes- und Nächstenliebe lebt, der ist ein Friedensstifter: „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“ (Mt 5. 9). Maria ist die Königin des Friedens, weil sie uns den Friedensfürst Jesus Christus geschenkt hat. Sie hilft uns, dass wir den falschen Frieden von Satan verlassen und Christus, den wahren Frieden wählen.
Don Pierino Galeone

Bibel: Liebe Brüder, freut euch, kehrt zur Ordnung zurück, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes und lebt in Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. (2 Kor 13,11)