Der reiche Jüngling Befolgst du seit deiner Jugend die Gebote Gottes, von denen Jesus zum reichen Jüngling gesprochen hat? Hast du stets diesen guten Willen, den Weg der Vollkommenheit und der Heiligkeit zu gehen? Verkaufst du all die Güter, die diesen Weg verhindern? Schenkst du Jesus deine Person durch die Demut und die Reinheit? Wenn du stolz bist, zeigst du, dass du deine eigene Person liebst und durch die Unreinheit zeigst du, dass du die Entheiligung deines Leibes oder des Leibes der andern liebst. Hast du vielleicht in deiner Vernunft deine Kleider, deine Frisur, deine Hobbies? Liest du gute Bücher? Hältst du die Betrachtung? Welches Leben willst du durch die Werke leben? Der junge Mann hat sich von Jesus abgewandt, aber er hat Jesus gefragt:
«Was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben?» (Mt 10,18). Jesus war berührt, da dieser junge Mann doch den Wunsch hatte, besser zu werden. Wo ist dein guter Wille? Hast du dich vielleicht den Dingen der Welt und dem Stolz deines Ichs hingegeben? Wenn der Stolz und die Dinge der Welt da sind, dann erträgt man die Dinge nicht mehr, die Gott betreffen, weil das Leben nur eines ist. Entweder richtest du dein Leben auf Gott oder auf dein Ich aus, seien es Hobbies oder Zeitvertreib oder eine Person, die dir Gründe zur Selbstbezogenheit gibt:
«Wie gebildet, wie schön, wie tüchtig, wie weise bist du!» Und so hört dein Leben da auf. Damit du das wahre Ideal deines Lebens mit Freude aufnehmen kannst, musst du auf das weltliche Leben oder das Leben deines Ichs verzichten. Jesus kann eine Person nicht zu einem Leben der Vollkommenheit berufen, ohne ihr alle nötigen Gnaden zu schenken. Vielleicht hast du diese Gnaden nicht gut gebraucht, sondern die Eingebungen deines Ichs gebraucht. Prüfe dich gut:
Betrachtest du gut? Betest du den eucharistischen Jesus an? Liest du gute Bücher? Bist du stets gehorsam und erfüllst den Willen Gottes mit Freude? Oder frönst du dem Zeitvertreib und den Hobbies? Geh in dein Herz und denke über den Weg der Heiligkeit nach, denn du bist das, was du tust.
Don Pierino Galeone

Hl. Mutter Teresa:
Je heiliger ich werde, desto mehr Seelen kann ich zu Gott bringen. Jeder von uns hat eine gewisse Anzahl von Seelen, die von uns abhängen, um gerettet zu werden, daher muss ich in der Heiligkeit wachsen, um dieser Seelen willen. Je heiliger ich werde, desto näher werden sie Gott kommen. Heiligkeit heisst, den Willen Gottes mit Freude zu tun. In anderen Worten:
Heiligkeit ist Gehorsam. (…) Unser Herr hat nie seinen Gehorsam kalkuliert:
Ich bin gekommen, um den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat (vgl. Joh 6,38). (Aus dem Buch:
Wo die Liebe ist, da ist Gott).