Aus einem Brief von Pater Pio – Das Leiden in der Nähe des Kreuzes
(Pater Pio litt seit einigen Tagen unter sehr heftigen Kopfscherzen und wurde gleichzeitig auf vielfache Weise vom bösen Geist bedrängt…)
Gepriesen sei Jesus, der mich trotz all meiner Unwürdigkeit auf diese Weise an seinen Schmerzen teilhaben lassen will! Oh, wie unerträglich ist ein Schmerz, mein Vater, der fern vom Kreuz gelitten wird; wie lieblich und leicht zu tragen wird er dagegen, wenn man ihn in der Nähe des Kreuzes Jesu leidet! Ales erscheint der Seele leicht, obwohl sie sich von Leiden jeder Art erdrückt und wie berauscht fühlt, und wenn da nicht in der Tiefe dieser Seele jene heilige Furcht wäre, sie könnte straucheln und dem göttlichen Bräutigam missfallen, dann käme es ihr vor, als wäre sie im Paradies, solche Wonnen bringt ihr diese Art des Leidens.
Wenn eine Seele in diesem Zustand versetzt wird, oh, wie glücklich ist sie! Wie oft wendet sie sich an den göttlichen Meister und sagt zu ihm: "Ja, o Jesus, dein Joch ist wirklich lieblich, und leicht ist deine Last".
Möge es diesem Gott der Güte gefallen, alle Seelen diese neue Art zu leiden erleben zu lassen.
(Pater Pio, Epistolario I, aus Brief 254, 20. Mai 1915)
Hl. Schrift: «Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. » (Mt 11,30)