Jesus hat uns von der Sklaverei befreit:
Mose ist zum Pharao gegangen, um ihn zu bitten, dass er das Volk der Israeliten aus der Sklaverei frei lasse, aber der Pharao wollte das Volk nicht ziehen lassen. Erst nach der zehnten Plage, dem Tod der Erstgeborenen (vgl. Ex 12,29), liess er sie gehen, um in das gelobte Land zu ziehen. Die Erstgeborenen, die sterben mussten, sind ein Symbol für den erstgeborenen Sohn Gottes, Jesus, der uns durch seinen Tod aus der Sklaverei Satans, der Welt und dem eignen Ich befreit hat. Durch seinen Tod hat er uns das Leben geschenkt und die Sünden vergeben:
„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 3,16). Jesus hat uns Menschen von der Sklaverei der Sünde befreit. Er hat uns den wahren Weg zum gelobten Land geöffnet, darum sagt er zum reumütigen Schächer:
„Amen, ich sage dir:
Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk 23,43). Mose hat das Volk Israel, das Volk Gottes, aus der Sklaverei àgyptens herausgeführt. Das Volk Israel ist aber erst richtig durch das Opfer Jesu am Kreuz zum Volk Gottes geworden. Leider waren viele gegenüber Moses ungehorsam. Sie konnten deshalb nicht in das gelobte Land eingehen. Jesus klagt über Jerusalem:
„Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt“ (Lk 13,34). Jerusalem wurde tatsächlich zerstört, weil es den Sohn Gottes nicht aufgenommen hat. Jeder braucht die Barmherzigkeit Gottes. Seid wachsam und betet, denn der Satan versucht mit aller Kraft, uns vom Weg des Gehorsams abzubringen.
Don Pierino Galeone

John Henry Kardinal Newman:
Mein Gott, meine Erfahrung lehrt mich deutlich genug, welch schreckliche Knechtschaft die Sünde ist. Wenn Du mich verlässt, habe ich keine Gewalt über mich, so sehr ich es wünsche - ich verfalle der Unbotmässigkeit meines Eigenwillens und Stolzes, meiner Sinnlichkeit und Selbstsucht. Sie beherrschen mich täglich mehr, bis ich nicht mehr zu widerstehen vermag. Allmählich wird der alte Adam, der in mir lebt, so stark, dass ich zum Sklaven werde. Ich sehe ein, dass dieses oder jenes unrecht ist, und tue es doch. Ich beklage mich bitter über meine Knechtschaft und vermag sie doch nicht abzuwerfen. Welch eine Tyrannei ist die Sünde! Sie ist wie eine schwere Last, die mich lähmt - und was wird das Ende sein? Um Deiner kostbaren Verdienste willen, durch Deine allmächtige Kraft flehe ich inständig zu Dir, o mein Herr und Heiland, gib mir Leben und Heiligkeit und Stärke! Heiliger Gott, gib mir Heiligkeit! Starker Gott, gib mir Kraft! Unsterblicher Gott, gib mir Beharrlichkeit! Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme dich unser!