Die Tugend des Gehorsams in Pater Pio - wer gehorcht, siegt immer:
Pater Pio ordnete sich den Oberen unter, achtete und ehrte sie. Sein vorbildliches Verhalten bestärkte seine Mitbrüder und alle Anwesenden. Wenn er gerufen wurde, hörte er demütig zu. Seine äussere Unterwerfung liess ganz klar die innere durchscheinen. Er unterwarf den Oberen alles:
den Willen, den Verstand und auch sein äusseres Benehmen. Seine Unterordnung war von einer übernatürlichen Absicht geleitet, erstreckte sich auf alles und jeden und kannte in ihrem Vollzug keine Grenzen. Auch den merkwürdigsten Anordnungen unterwarf er sich strikt, beharrlich und unbesorgt. Er belehrte uns durch Wort und Beispiel:
„Wer gehorcht, geht nicht fehl“, „Der Gehorsam bringt jede Art von Tugend hervor und behütet sie“, „Der Gehorsam verleiht vollkommene Sicherheit“, „Der Gehorsam verwandelt jede Beschäftigung in Tugend“, „Wer gehorcht, verliert nie, er siegt immer“. Seine Unterordnung hat zum völligen Verschwinden seines eigenen Ichs geführt. Wie im Antlitz und im Wirken, so hatte Pater Pio auch an seinem Leib und in seinem Geist nichts mehr von sich selbst:
Sein Leben war einzig und allein Christus.
Don Pierino Galeone

(Aus dem Buch:
"Pater Pio mein Vater" ISBN 978-3-7171-1166-5) Hl. Johannes Paul II. :
Nicht weniger schmerzlich (als die innerlichen und mystischen Schmerzen), und in menschlicher Hinsicht vielleicht noch herber, waren die Prüfungen, die Pater Pio - man würde fast sagen infolge seiner einzigartigen Charismen - über sich ergehen lassen musste. In der Geschichte der Heiligkeit kommt es manchmal vor, dass der Auserwählte - aufgrund eines besonderen Zulassens Gottes - auf Unverständnis stösst. In einem solchen Fall wird der Gehorsam für ihn zum Schmelztiegel der Läuterung, zum Weg fortschreitender Annäherung an Christus, zur Stärkung der wahren Heiligkeit. In diesem Zusammenhang schrieb Pater Pio an einen seiner Oberen:
»Mir liegt allein daran, euch zu gehorchen, denn der gute Gott hat mich mit dem bekannt gemacht, was ihm am liebsten und für mich das einzige Mittel ist, auf Heil zu hoffen und den Sieg zu erringen«, vgl. Epist. I, S. 807. (Seligsprechung von P. Pio, 02. 05. 99)