Wie wirkt der Satan in der Versuchung?

Die Versuchung ist eine Eingebung, die dem Menschen gegeben wird, um etwas gegen den Willen Gottes zu wählen. Diese Eingebungen treten durch die Begierden der Welt in dich ein: durch die Begierde der Augen, des Fleisches und des Hochmuts des Lebens. Diese Begierden haben ihren Ursprung bei Satan, dem Vater der Lüge und der Bosheit.
Wie stachelt der Satan die Versuchung an? Durch ein Unverständnis, eine schlechte Antwort des Nächsten oder eine besondere Härte von Seiten der Vorgesetzten. Diese kleinen Dinge bewirken, dass du beginnst, in einer falschen Weise nachzudenken und zu überlegen. Du siehst die Dinge nicht mehr im Licht des Glaubens, dein Geist kommt durcheinander und dein Herz verhärtet sich.

Wie zeigt sich diese Härte des Herzens? Du nimmst den Willen Gottes nicht mehr an und beginnst, deine Pflichten gegenüber Gott, wie z. B. das Gebet, schlecht zu machen. Auch gegenüber dir selber: Unklugheit im Schauen, im Reden, in den Affekten. Und dem Nächsten begegnest du mit der Härte deines Herzens. Der Versuchung ist es durch deine Überlegungen gelungen, dich zu verwirren und dich mit deinen Nächsten in Schwierigkeiten zu bringen.

Du beginnst nervös zu werden, fühlst dich leer, müde, bist überfordert mit geistlichen Schwierigkeiten und es kommt zu allen möglichen Schwachheiten: Gaumenlust, Trägheit, Geschwätz, Murren, Neid, Eifersucht, Zeitverlieren, Blicke, die fehl am Platz sind, alte und neue Affekte. Was wie vom Schlamm zugedeckt und nicht vollständig überwunden war, kommt wieder an die Oberfläche und beginnt, deinem Geist die schlechten Gerüche zu geben, so dass du die Unlust, die Müdigkeit spürst und beginnst, den Willen Gottes ein wenig zu meiden, wo immer er auch ausgedrückt wird: in den eigenen Pflichten, in dem, was die Vorgesetzten anordnen, in der Umgebung, in der man arbeitet. Es fehlt die Freude, mit andern zusammen zu sein, man beginnt, sich allem zu entziehen. Man entfernt sich von sich selbst, vom Willen Gottes, von der Familie, der Gemeinschaft und geht zur Welt.

Wenn du dich nicht an den Herrn wendest und ihn um Hilfe bittest und du nicht mehr bereit bist zu kämpfen, ist das wie eine Zustimmung zur Versuchung, die allmählich unvermeidbar wird.

Überprüfen wir uns selber: Bemühen wir uns, gut zu beten, stets vorsichtig zu sein, die Nächstenliebe zu üben, auch wenn wir uns anstrengen müssen? Dies gibt uns die Ruhe, den Frieden und die Freude des Geistes.

Don Pierino Galeone


Aus der Heiligen Schrift: Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung! Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! Freut euch in der Hoffnung, seid geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet! (Röm 12,9-12)