Das Jesuskind ist herangewachsen in Alter, Weisheit und Gnade:

Im Lukasevangelium steht geschrieben, wie das Jesuskind herangewachsen ist in Alter, Weisheit und Gnade: „Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit und seine Gnade ruhte auf ihm“ (Lk 2,40). Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch. Als Gott musste Jesus nicht wachsen, aber als Mensch. So müssen auch wir gemäss dem Vorbild von Jesus wachsen in Alter, Weisheit und Gnade.
• Die Gnade ist das göttliche Leben in uns, das uns Christus am Kreuz erworben hat. Das göttliche Leben zeigt sich in den guten Werken. Wenn du auf dein Leben schaust, kannst du dann sagen, dass in dir die Gnade wächst, indem du das göttliche Leben durch die guten Werke wirksam sein lässt? Oder bringt dein Leben eher Werke hervor, die Gott missfallen?
• Die Weisheit ist eine Gabe des Heiligen Geistes, um die übernatürlichen Güter zu verkosten. Wie sieht es bei dir aus? Welche Güter willst du verkosten, die rein irdischen Güter oder die übernatürlichen Güter? Was willst du kennen lernen: Gott oder die Begierden der Welt?
• Wir alle nehmen zu an Alter, aber es ist auch wichtig, dass wir nicht vergessen, dass jedes Alter ein Wachstum erfordert, denn in jedem Alter ist der Kampf gegen das Böse mit eignen Herausforderungen verbunden. Als Kind hat man seine spezifischen Schwierigkeiten, als Jugendlicher kommen ganz neue Herausforderungen auf einem zu und so auch als Erwachsener und als Mensch, der alt wird. In jedem Alter müssen wir an uns arbeiten, damit wir die Gottes- und Nächstenliebe gut leben.
Vielleicht bist du nicht so gewachsen, wie es Gott von dir gewünscht hat. Aber das ist nicht das Entscheidende, denn es ist im Leben nie zu spät, um umzukehren und in Christus alles zu erneuern. Es gibt diesbezüglich schöne Beispiele von Heiligen, die sich auf ihrem Lebensweg bekehrt haben und Christus treu blieben bis zum Tod. Der Hl. Pater Pio sagt: „Was sollte dich je davon abhalten, dich selbst voll und ganz Gott zu schenken, indem du dich ein für allemal entschliesst, der Welt, dem Teufel und dem eigenen Fleisch einen Tritt zu versetzen, wie es schon unsere Taufpaten mit grosser Entschlossenheit getan haben? Ist der Herr dir dieses Opfer vielleicht nicht wert?“ (Epistolario III, 418).
Don Pierino Galeone