Pater Pio unser Vorbild:
Bis aufs Letzte geduldig sein Auf der Treppe, die von der kleinen Sakristei zum Konvent führt, folgte Pater Pio ein Mann dicht hinterher und fragte ihn etwas. Er antwortete freundlich auf seine Frage. Doch der arme Mann begann - vielleicht weil ihn die Antwort nicht zufrieden stellte – ihm die gleiche Frage wieder und wieder zu stellen, bis wir bei seiner Zelle ankamen. Ich werde die außerordentliche Demut Pater Pios nie vergessen, der den Mann, in dem, was er so eindringlich erbat, nicht zufrieden stellen konnte, ihn aber ebenso wenig mit einer schroffen Zurechtweisung, die wir alle für unmittelbar bevorstehend und gewiss hielten, enttäuschen wollte. Vielmehr hob Pater Pio seinen Blick in die Höhe, tat einen tiefen Atemzug, lächelte, und indem er auf den Mann schaute, sagte er:
„Und wenn es mich den Tod kosten würde, so muss ich doch bis aufs Letzte geduldig sein. “ „Mein Freund“, fuhr er fort, „es hängt nicht von mir ab, dass ich dich nicht zufrieden stellen kann. Auch mir tut es sehr leid. Ich bin nicht der Herr. “ Die Zärtlichkeit und die Demut Pater Pios heiterten den Gesprächspartner auf und erfüllten die Herzen aller Anwesenden mit tiefem Frieden. Als wir vom Kloster weggingen, äußerte jeder von uns seine Verwunderung über die Demut und die Geduld Pater Pios und niemand dachte mehr an diesen Mann, der uns keine Gelegenheit ließ, mit Pater Pio zu sprechen.  
Don Pierino Galeone

(Aus dem Buch:
"Pater Pio mein Vater" ISBN 978-3-7171-1166-5)   Papst Franziskus:
Wenn ich einem Menschen begegne (…), ein Störenfried auf meinem Weg, ein lästiger Stachel für mein Gewissen (…). Dann kann ich aus dem Glauben und der Liebe heraus reagieren und in ihm ein menschliches Wesen erkennen, mit gleicher Würde wie ich, ein vom Vater unendlich geliebtes Geschöpf, ein Abbild Gottes, ein von Jesus Christus erlöster Bruder oder Schwester. Das heißt es, Christ zu sein! Oder kann man etwa die Heiligkeit abseits dieses konkreten Anerkennens der Würde jedes menschlichen Wesens verstehen? (Gaudete et exsultate, vgl. Nr. 98)