Was man liebt, das wählt man:

Was kommt zuerst, die Liebe oder die Wahl? Zuerst kommt die Liebe, denn es ist die Liebe, die dich zur Wahl bewegt. Wenn du zum Beispiel ein Kleid sehr schön findest, dann willst du dieses Kleid auch kaufen. Wenn du Jesus wirklich liebst, dann wirst du ihn auch wählen und bei ihm bleiben, auch wenn es dich viel kostet.
Um etwas Schönes, das dir gefällt, zu kaufen, musst du dafür Geld bezahlen. So ist es auch bei Jesus: wenn du ihn liebst, musst du auch bereit sein, das Gebet und die Busse auf dich zu nehmen, um ihn zu wählen. Wenn jemand sagt, dass er Jesus liebt, aber nicht bereit ist, die täglichen Opfer auf sich zu nehmen, die mit dem Weg der Nachfolge verbunden sind, dann gelingt es ihm nicht, Jesus zu wählen. Wenn man den Verstand, den Willen, die Erinnerungen, die Sinne und die Zuneigungen nicht zu Jesus, sondern zu den weltlichen Begierden hinwendet, dann sagt man zwar, dass man Jesus liebt, aber man wählt trotzdem die weltlichen Begierden, weil man diese mehr liebt als Jesus. Das ist ein klarer Hinweis, dass man das eigene Ich, welches durch die Erbsünde verdorben ist, mehr liebt als Jesus - man gibt sich den Geschöpfen hin und nicht dem Schöpfer. Man wählt das weltliche Leben und nicht das ewige Leben bei Gott. Der Satan ist sehr schlau, um diese ungeordnete Liebe zu den weltlichen Begierden durch die Gier nach dem Genuss zu verfestigen. Man braucht das Internet schlecht, hat schlechte Freundschaften und ist überheblich. Es fehlt die wahre Liebe, um nur noch Jesus zu wählen. Somit verliert man auch den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Man wird unfähig, Gott und die Mitmenschen zu lieben.
In der Hl. Messe kann sich alles erneuern: das Wort Gottes entzündet in dir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe und durch die Eucharistie bekommst du die Nahrung von Jesus. Wenn du willst, kannst du in Jesus zu einem neuen Leben auferstehen.
Jesus hat am Kreuz sein Blut als Lösegeld für unsere Rettung vergossen. Diese Rettung ist verwirklicht, wenn Jesus in mir lebt und ich in ihm lebe. Wie viel hat es sich Jesus kosten lassen, um in unseren Herzen zu wohnen, und du, bist du bereit, die kleinen Verzichte auf dich zu nehmen, die dein tägliches Kreuz bilden, um ganz bei Jesus zu sein? Verliere keine Zeit mehr! Lasse dich nicht mehr in die Irre führen durch Satan, die Welt und dein eigenes Ich.

Don Pierino Galeone

Augustinus: Die unreine Liebe steckt das Herz des Menschen in Brand; sie ruft das vergängliche Herz auf, das Irdische zu begehren und hinter dem Vergänglichen herzujagen. Sie versenkt es in den Abgrund und stürzt es in die Tiefe. Dagegen hebt uns die heilige Liebe zur höchsten Höhe und entflammt uns für das Ewige, für das, was nicht vergeht und nicht stirbt. Sie macht die Seele wach und hebt sie aus der Tiefe empor zum Himmel. Jede Liebe hat ihre eigene Kraft, und die Liebe kann im Herzen des Liebenden nicht ohne Wirkung bleiben, sondern übernimmt notwendig die Führung. Willst du die Art der Liebe erkennen, sieh zu, wohin sie führt. Wir ermahnen euch nicht, nicht zu lieben, sondern wir ermahnen euch, nicht die Welt zu lieben, damit ihr in Freiheit den lieben könnt, der die Welt erschaffen hat. Durch die irdische Liebe ist das Herz gebunden. Es hat gleichsam Vogelleim an den Flügeln und kann nicht fliegen. Ist es aber von trüber weltlicher Liebe gereinigt, dann spannt es die Flügel aus, seine Fittiche sind frei von Behinderung, und es fliegt, getragen von den beiden Geboten der Gottes- und der Nächstenliebe. Wohin fliegt das Herz? Es steigt zu Gott auf, weil die Liebe es emporhebt. Bevor das Herz das vermag, seufzt es auf der Erde, soweit es bereits das Verlangen nach dem Höhenflug in sich trägt. Es spricht: „Hätte ich doch Flügel wie Tauben, dann wollte ich davonfliegen, bis ich Ruhe finde“ (Ps 55,7). Wohin wird es davonfliegen? Weg aus den àrgernissen, aus der Vermischung mit schlechten Menschen! Aus der Spreu, unter die der Weizen gemengt ist (vgl. Mt 3,12), will das Herz dahin fliegen, wo es nicht die Nähe gottloser Gesellschaft erleiden muss; wo es vielmehr die Gemeinschaft mit den Engeln, den Bürgern des ewigen Jerusalem, genießen darf.