Zeugnis von Thomas Huber: Ein Abschied voller Liebe, Hoffnung und Verbundenheit

Veröffentlicht am 20.01.2025
Thomas Huber


Am Samstag, dem 18. Januar 2025, nahmen wir in San Giorgio Jonico Abschied von unserem lieben Padre, Monsignore Pierino Galeone, dem Gründer unserer geistlichen Familie Servi della Sofferenza. Es war ein bewegender und tief berührender Tag, an dem wir nicht nur Trauer, sondern vor allem eine Atmosphäre der Liebe, Hoffnung und Verbundenheit spürten.

Schon am Montag war ich mit einigen anderen angereist, um den Padre in seinen letzten Stunden zu begleiten. Am Freitag kehrte ich wieder nach San Giorgio Jonico zurück und erlebte einen besonders ergreifenden Moment: den Abschied in der Kirche Santa Maria del Popolo, wo der Sarg geschlossen wurde. Ein Velum wurde über sein Gesicht gelegt, bevor der Sarg verschlossen wurde. Ich durfte ihn noch einmal sehen – ein Moment, der mich zutiefst bewegte und mich sowohl innerlich als auch äußerlich ergriff.

Am selben Tag fand im Auditorium der Oase Padre Pio eine Heilige Messe statt. Der Sarg war bereits dorthin gebracht worden, zunächst mit dem Auto und dann ein Stück zu Fuß von Sargträgern. Die Feier war geprägt von tiefer Hoffnung,  Verbundenheit und Gemeinschaft. Die Marienmesse, die in weißer Farbe zelebriert wurde, zeigte uns allen auch die Nähe der Mutter Gottes in diesen schweren Stunden.

Die feierliche Beerdigung begann am Samstag um zehn Uhr. Die Predigt während der Beerdigung war geprägt von einer tiefen Wertschätzung für das Leben und Werk von Monsignore Galeone. Sie rief uns seine Hingabe und Liebe in Erinnerung, die er uns allen geschenkt hat. Ich habe neun Bischöfe gezählt, die anwesend waren, und zahlreiche Priester und Gläubige füllten das Auditorium fast bis auf den letzten Platz – ein starkes Zeugnis für die außergewöhnliche Liebe und Anerkennung, die ihm entgegengebracht wurde. Ich habe noch nie an einer Heiligen Messe mit so vielen Bischöfen konzelebriert. Die Heilige Messe und die gesamte Feier waren getragen von einer spirituellen Tiefe, die uns als Gemeinschaft spürbar miteinander und mit ihm verband. Es war eine Liebe, die nicht nur trug, sondern auch neue Kraft schenkte.

Besonders bewegend war der Moment, als ich am Schluss zusammen mit anderen den Sarg tragen durfte. Vom Auto trugen wir ihn an seine Ruhestätte im Centro Sociale Oasi Padre Pio.

Als wir den Sarg hineintrugen, wurden wir von Applaus begleitet – ein Beifall voller Liebe, wie ihn Monsignore Galeone zu Lebzeiten oft empfing. Es war, als ob er lebendig unter uns wäre. Der Applaus und das anschließende Fliegenlassen weißer Tauben waren nicht nur ein Zeichen des Abschieds, sondern auch ein Ausdruck von Dankbarkeit und Hoffnung.

Für mich und für uns bleibt unser lieber Padre Monsignore Pierino Galeone nicht nur ein Gründer, sondern eine lebendige Präsenz. Wir glauben, dass Jesus und sein Wille unsere Zukunft ist und dass Monsignore Galeone uns vereint mit Jesus begleitet. Weil er selbst immer den Willen Jesu getan hat und mit ihm vereint war, möchte er auch, dass wir stets den Willen Jesu erfüllen und mit ihm vereint bleiben – so wie auch er es war.

Seine letzten Gedanken, die auf seinem Sterbebild festgehalten wurden, drücken genau das aus, was er uns hinterlassen wollte: dass wir einander lieben sollen, dass er uns alle in seinem Herzen trägt und dass es wichtig ist, mit Freude auf dem Weg des Willens Gottes zu gehen – und daher auch immer liebend das Leiden anzunehmen, das die Treue erfordert. Padre Pio sprach vom Weg der Nachfolge einmal mit den Worten: "Liebend leiden und leidend lieben."

Diese Worte sind nicht nur sein Vermächtnis, sondern auch unsere Berufung. Seine Liebe und sein Erbe tragen uns, und wir spüren seine Nähe in Jesus durch die kleinen Zeichen, die uns jeden Tag begegnen. Sei es durch inspirierte Worte anderer Menschen oder durch die innere Kraft, die uns auf unserem Weg begleitet – der Padre bleibt immer mit uns, in Jesus vereint.

Wir danken Gott für das Geschenk seines Lebens und vertrauen darauf, dass unser Padre Monsignore Pierino Galeone weiterhin als unser Fürsprecher bei Gott bleibt. Seine Liebe wird uns tragen, sein Werk wird in uns weiterleben, und wir dürfen den Weg des Evangeliums in der Hoffnung gehen, dass wir ihn eines Tages wiedersehen werden – vereint in der ewigen Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus.


https://www.youtube.com/live/aMW21jjuz64